Die Bilder dieser Serie sind auf den Basaren von Tabriz, Zanjan und Sanandaj im Nordwesten des Landes entstanden.
Auch wenn sich der iranische Groß- und Einzelhandel im Umbruch befindet und der Basar zunehmend mit Malls und Supermärkten konkurriert, sind seine Gänge und Gassen doch noch Tag für Tag randvoll mit Menschen. Für viele Iraner ist es nach wie vor normal, sich dort Dinge des täglichen Bedarfs zu besorgen.Den Ladenbetreibern hängt aber ein eher schlechter Ruf nach. Arang Keshavarzian fasst dieses Vorurteil in seiner Publikation „Bazar and State in Iran“ (2007, Cambridge University Press, Seite 54-55, eigene Übersetzung) folgendermaßen zusammen:
„Das Abwerten des Basari beginnt bei seiner physischen Erscheinung. In Filmen, Karikaturen und literarischen Beschreibungen präsentiert sich der Basari als ein unattraktiver, übergewichtiger Mann mittleren Alters mit fleischigen und haarigen Händen. Er ist unrasiert, ungepflegt und trägt jeden Tag dieselbe einfache Kleidung. Wir schlussfolgern, dass die physische Erscheinung für ihn keine Bedeutung besitzt. Das Streben nach Besitz ist letztlich sein einziger Weg, die Gier und Maßlosigkeit in ihm zu befrieden. Da er altmodisch und religiös ist, ist er oft bärtig und fingert an einer Gebetskette herum. Er wird eher dargestellt, wie er große Summen mit Abakus oder Bleistift und Papier rechnet, als mit Taschenrechner oder Computer. Überhaupt sind diese große Summen ein Geldsegen, den er mit Zinswucher geschaffen hat, denn der Basari gilt als skrupellos, hinterhältig und materialistisch.“
So hart kann ich nicht urteilen. Die Basari, die ich getroffen habe, waren stets genauso großzügig und gepflegt wie andere Iraner…