Viel ist in den letzten Wochen geschehen und die ersten 1200 Kilometer sind gefahren. Die letzten Ausläufer der Regenzeit holten mich noch ein, mit teilweise tagelangen Regenfällen und Tageshöchsttemperaturen von 50 Grad. Nachts gab es Stürme, die Bäume umstürzen ließen und für waagerechten Regen sorgten. Nicht immer blieb ich trocken und so mussten sonnige Plätze und Hotelzimmer zum Vertreiben der ewigen Feuchte herhalten. Noch lag flaches Land vor mir, auf Reisfelder folgten Zuckerrohrfelder und auf den Chato Praya der Ping. Nach einiger Zeit ging ich dazu über mir jede Nacht ein festes Dach zu suchen, um nicht jeden Morgen im Nassen zu sitzen. Da so ziemlich an jedem Feld eine kleine Wellblechhütte steht, ist das kein Problem. Fast jedes Mal kommt ein Bauer, aber gestört hat es sie nie.
In den Städten Nakhon Sawan und Tak habe ich einige Nächte verbracht. In Tak wollte ich eigentlich nur meine Wäsche waschen, wurde dann aber von der Betreiberin des Ladens und ihren Nachbarinnen für eine Nacht zum Bleiben eingeladen. So schlief ich im Hinterzimmer eines Ladens, wurde früh und abends je drei Mal zum Essen eingeladen und durfte mit in den Tempel kommen. Sie waren wirklich sehr nett und am Abend wurde die Kommunikation leichter, da sie mit einem in der Stadt lebenden Amerikaner befreundet waren der vorbei kam und übersetzen konnte. In Nakhon Sawan gab es einen großen Markt mit Händlern, die sich gern fotografieren ließen. Hier soll es aber nur ein paar Bilder geben, den Märkten möchte ich noch einen eigenen Beitrag widmen.
Nachdem ich nun mit Tak die letzte Stadt im Flachland verlassen hatte begannen die Berge und zwar richtig. Es gab direkt 15 km ununtebrochene Steigung. Die erste Nacht verbrachte ich bei einem sehr netten jungen Mann und seiner Familie. Er arbeitet von Zeit zu Zeit als Schweisser im Ausland und konnte deshalb Englisch. Wir sassen im Obergeschoss des großen Holzhauses alle zusammen. Zum Abendbrot gab es gebratene, wild gesammelte Bienenlarven. Schmeckt ein wenig nach Honig und Bienenwachs, dass klebt einem nach den Essen auf allen Zähnen. Nachdem ich mich dann wieder weiter gekämpft hatte musste ich einsehen, dass mich die Steigungen chanchenlos überfordern. Schnell war ein PickUp gefunden der mich mitnahm in ein Tal welches an der Westgrenze zu Myanmar entlang führt. Diesem folgte ich für einige Tage.
Als sich abzeichnete, dass die Berge eher noch höher und steiler werden, beschloss ich einen radikalen Routenwechsel. Der erste Schritt war den Bus nach Chiang Mai zu nehmen. Dort verbrachte ich einige Tage und orientierte mich um, mit einer neuen Route im Kopf startete ich nun, der erste Monat ist schon einige Zeit vergangen. Im zweiten Schritt werde ich mich auf den Weg in Richtung Süden an der östlichen Grenze des Landes begeben, mit Ziel Vientiane (Hauptstadt von Laos) Mitte November.